Bessere Orientierung durch gekennzeichnete Abfahrtsbereiche
Auf größeren Busanlagen oder an unübersichtlichen Kreuzungen mit
diversen Haltestellen in den Seitenstraßen gestaltet sich die Suche
nach der richtigen Buslinie für Ortsunkundige oftmals schwierig. Aus diesem
Grunde wurden bereits vor längerer Zeit auf den großen Umsteigehaltestellen
wie Wandsbek Markt, Harburg oder Eidelstedter Platz die
Abfahrtsbereiche der Busse mit Großbuchstaben A, B, C usw. besonders
gekennzeichnet. Übersichtstafeln an den Eingängen zu den
Anlagen weisen hier den Weg zum Bus.
Drei neue Haltestellen ausgerüstet
Nun soll das Konzept der Abfahrtsbereiche auf weitere Haltestellen
übertragen werden, insbesondere solche, bei denen
die einzelnen Haltepositionen nicht wie bei einem ZOB baulich zusammengefasst
sind, sondern sich mitunter mehrere 100 Meter voneinander entfernt in Seiten-
und Nebenstraßen befinden. Da diese Haltestellen keinen zentralen Eingang
besitzen, werden statt der Linientafeln neuartige Übersichtspläne in den
Fahrplankästen ausgehängt, die die Lage der Abfahrtsbereiche, den eigenen
Standort und die Verbindungswege zeigen.
Die Hochbahn hat zunächst drei
Haltestellen zu Versuchszwecken mit den neuen Abfahrtsbereichen ausgestattet: U-Burgstraße
(7 Bereiche), Siemersplatz (5 Bereiche) und
U-Langenhorn Markt (4 Bereiche).
Nach einer gewissen Zeit soll durch Fahrgastbefragungen der Nutzen der
Abfahrtsbereiche und des Lageplans ermittelt werden. Nach der
Auswertung wird entschieden, ob weitere Haltestellen damit ausgestattet werden.
Ab Mai 2008 auch in NimmBus
Wir von NimmBus finden die Abfahrtsbereiche äußerst nützlich, denn
bisher war die „Haltestelle“ die kleinste Informationseinheit, die dem
Fahrgast in der Auskunft mitgeteilt werden konnte. Angaben darüber,
an welchem Mast eine Linie abfährt, lagen zwar datentechnisch in Form
so genannter „Markierungspunkte“ vor, konnten aber mangels
Kennzeichnung in der realen Welt nicht in der Auskunft verwendet werden.
Die neuen Abfahrtsbereiche bieten nun genau diese mastgenaue Information.
Ab Mai 2008 sind die Abfahrtsbereiche für bislang 16 Haltestellen
in NimmBus enthalten. Sie finden die Buchstaben A, B, C usw.
direkt hinter den Haltestellennamen im Ergebnis der Verbindungssuche
und in den Fahrplantabellen. Wenn Sie eine solche Haltestelle markieren
und dann im Menü den Befehl „Abfahrtsbereiche“ wählen oder
auf den neuen Button klicken, wird ein Übersichtsplan der Haltestelle
mit den Abfahrtsbereichen und einer Liste aller abfahrenden Linien
angezeigt. So können Sie sich bereits vor Fahrtantritt darüber
informieren, wo Sie beim Umsteigen die nächste Linie finden.
Beachten
Sie, dass der Ausstieg aus einem Bus nicht unbedingt am Abfahrtsbereich
stattfindet. Insbesondere an Endhaltestellen ist die Position des
Ausstiegs nicht immer festgelegt, sondern kann von Fahrt zu Fahrt variieren.
Blick in die Zukunft
Es gibt zahlreiche Haltestellen, die künftig mit Abfahrtsbereichen
ausgestattet werden sollten. Einige spezielle Fälle verlangen dies
sogar dringend, da dort die derzeitigen Mittel der Fahrgastinformation,
insbesondere die Angaben am Haltestellenmast, nicht ausreichend sind.
Dazu einige Beispiele:
-
Liebigstraße (Mitte): Die Linie 130 Richtung
U-Billstedt hält an zwei
unterschiedlichen Masten, jenachdem, ob die Fahrt über Wöhlerstraße führt
oder direkt geradeaus. Fahrpläne und Auskunft bieten derzeit keine
Information darüber, zu welchem Mast man gehen muss.
Hier hilft nur
ein Blick auf die Aushangfahrpläne und Vergleich mit der geplanten
Abfahrtszeit. Wer dies nicht tut, kann Pech haben und sieht den Bus
kurz vor der Haltestelle um die Ecke verschwinden…
Weitere Haltestellen dieser Art:
Berzeliusstraße (Mitte) (Linie 130),
Pinkertweg (Mitte) und
Moorfleeter Straße (Süd) (Linie 230).
-
Schlankreye: Die Fahrten der Linie 4 Richtung
Innenstadt, die an U-Schlump enden, halten an einem anderen Mast als
die Fahrten, die von U-Schlump weiter bis Rathausmarkt fahren. Zu gewissen
Zeiten halten die Busse sogar alle 10 Minuten abwechselnd an beiden Masten.
Hier kann es leicht passieren, dass man am falschen Mast wartet. Mit
Abfahrtsbereichen könnten Verwechslungen ausgeschlossen werden.
Diese Situation ist nach unserem Wissen einmalig in Hamburg. Entschärft im
November 2009: Nach dem Umbau der Kreuzung am Schlump fährt die
Linie 4 auf allen Fahrten den kurzen Weg!
-
Geesthacht, Ziegenkrug:
Hier teilt sich die Linie E31. Fahrten Richtung Tesperhude halten
an einer anderen Haltestelle als Fahrten Richtung Oberstadt. Zusammen mit
der Haltestelle Richtung Bergedorf gibt es also drei Masten für die
Linie E31. Die Beschilderung am Mast ist wegen der drei unterschiedlichen
Fahrtziele zwar hilfreich, aber eine systematische Kennzeichnung mithilfe
von Abfahrtsbereichen könnte die Orientierung an dieser Haltestelle,
die insgesamt sogar fünf Masten hat, erleichtern. Entschärft im
Dezember 2014: Drei der fünf Masten wurden umbenannt in Lauenburger Straße und Hansastraße.
Weitere Haltestelle dieser Art: Grandkoppel (Linie 534).
-
U-Horner Rennbahn: Fahrten der Linie 160 Richtung U-S-Berliner Tor,
die hier beginnen, halten auch am Mast Richtung U-Wandsbek Markt,
also in Gegenrichtung. Da dieser direkt am Einkaufszentrum und am Ausgang der U-Bahn liegt, spart
man sich einen langen Fußweg über die große Kreuzung bzw. durch den
Fußgängertunnel. Mithilfe von Abfahrtsbereichen könnte den Fahrplanmedien
einfach entnommen werden, ob der gewünschte Bus auch direkt am Ausgang
abfährt oder nur an der normalen Richtungshaltestelle.
Weitere Haltestellen dieser Art: Krohnstiegtunnel (Linie 195),
S-Rübenkamp (Linie 20).
-
U-Wandsbek Markt: Die Busanlage hat zwar bereits Abfahrtsbereiche,
aber es gibt noch zwei Haltestellen der Linie 35, die sich in der
Schloßstraße befinden und nicht besonders gekennzeichnet sind.
Weitere Haltestelle dieser Art: Bf. Rahlstedt (Haltestelle im
Doberaner Weg hat keinen Abfahrtsbereich).
-
U-S-Sternschanze: Die Haltestelle der
Linie 115 in der Altonaer Straße ist für den unkundigen Fahrgast nahezu
unauffindbar, dennoch ist es nicht sinnvoll, diese einfach umzubenennen,
weil dann die Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn nicht mehr erkennbar ist.
Hier bieten sich die neuen Abfahrtsbereiche in Verbindung mit einem
Lageplan geradezu an. Entschärft im
Dezember 2019: Die Masten in der Altonaer Straße wurden umbenannt in
Weidenallee.
-
Bf. Dammtor: Ein klassischer Kandidat
für die neuen Abfahrtsbereiche. Wer aus dem Bahnhof kommt, gelangt
praktisch automatisch an die große Haltestelle der Linien 4 und 5.
Die Linie 34 Richtung Lufthansa-Basis fährt jedoch etwas versteckt
am Rande des Parks, die Linie 109 abseits im Mittelweg.
Weitere Haltestellen dieser Art gibt es viele. Auch
U-Burgstraße gehörte
dazu und wurde vermutlich deswegen als eine der drei ersten
Versuchshaltestellen für Abfahrtsbereiche ausgewählt.
-
Braune Brücke: Die Endhaltestelle
der Linie 112 in der Süderstraße heißt aus historischen Gründen noch
Braune Brücke, liegt aber mittlerweile 300 m von der
namensgebenden Brücke entfernt, während die Linie 130
noch direkt an der Braunen Brücke hält. Eine Sichtverbindung zwischen
den Haltestellen beider Linien besteht nicht, Wegweiser oder andere
Hinweise gibt es nicht. Hier wäre vielleicht eine
Umbenennung der Haltestelle der Linie 112 angebracht, aber auch
die Einrichtung von Abfahrtsbereichen bietet sich an, wenn der
angestammte Name erhalten bleiben soll. Entschärft im
Dezember 2011: Die Endhaltestelle der Linie 112 wurde umbebannt in Osterbrookplatz.
-
Pinneberg, Fahltskamp: Diese
Haltestelle besteht zwar ganz normal aus zwei Masten, je einem
auf jeder Straßenseite, aber die Linie 185 hält in beiden Richtungen
an beiden Masten (und bedient dazwischen Bf. Pinneberg). Hier können
Abfahrtsbereiche mehr Eindeutigkeit herstellen, auf welcher Straßenseite
man auf den Bus warten soll.
Weitere Haltestellen dieser Art: Halstenbek, Friedenstraße (Linie 185),
Waldenau, Datumer Chaussee (Linie 285).
Letztlich sollte jede Haltestelle, die aus mehr als zwei Masten besteht, mit
Abfahrtsbereichen ausgestattet werden. Auf die Lagepläne kann man in vielen
Fällen sicher verzichten, weil die Haltepunkte in Sichtweite zueinander liegen,
aber die Unterscheidung der Masten vor Ort, sei es durch die besonderen gelben
Einsteckschilder oder einfach durch ein Buchstaben-Symbol neben dem
Haltestellennamen, wäre in Verbindung mit entsprechenden Angaben in den Fahrplanmedien
eine deutliche Verbesserung der Fahrgastinformation. NimmBus wird dies
auf jeden Fall unterstützen.
Wie ist Ihre Meinung?
Haben Sie auch schon einmal einen Anschluss verpasst,
weil Sie die richtige Haltestelle nicht schnell genug gefunden haben?
Fänden Sie gekennzeichnete Abfahrtsbereiche nebst Lageplänen sinnvoll und
hilfreich? Sollen weitere Haltestellen mit Abfahrtsbereichen ausgestattet
werden? Oder fällt Ihnen sogar etwas viel besseres ein? Schreiben Sie uns gerne eine
. Qualifizierte Beiträge
werden wir hier veröffentlichen und natürlich auch an die zuständigen
Stellen beim HVV weiterleiten.
|
|